
Gestern unternahmen wir eine fünfstündige Wanderung durch die Macchia des Pelion. Durch Olivenhaine, Ginsterwälder abgelöst durch wilde, undurchdringbare Macchia-Täler, ein stetiges Auf und Ab, über Bäche mit und ohne Schuhe und haben dabei sogar geschwitzt.


Heute geht’s weiter nördlich. Nach Agios Ioannis mit dem Ziel: Camping Papa Nero mit Duschen & Waschmaschine. Die Sommerkleider liegen noch immer ungebraucht im Schrank, doch all unsere warmen Kleider stehen vor Dreck – da kommen wir auch mit einer Handwäsche nicht weit, immer wieder wird ein Kleidungsstück aus der Dreckwäsche recyclet. Die Kinder scheint es nicht zu stören und die Griechen versprechen nach ihren Ostern kommt der Sommer – also am Sonntag…Die Tage des Aufbruchs werden immer mehr zur Routine – aber doch ist es immer auch ein bisschen Abschiednehmen. Das Suchen nach der nächsten Bleibe bleibt für alle spannend, manchmal auch streng. Doch Moritz & Nora scheinen das gemeinsame entdecken zu geniessen – Nora immer dicht auf Moritz‘ Fersen. Meret bleibt anfangs meist im und um den Bus mit ihrem Bike & Rösli – doch auch schnell wird ihr Radius grösser.



Die Strandduschen sind glücklicherweise in Betrieb, was unsere knappen Wasservorräte schont: nachdem die Wasserpumpe von Anfang an defekt war, haben wir bei der letzten Piste wohl das Ablassventil des Trinkwassertanks abgerissen. Wir können also nicht einmal mehr unter dem Bus kriechen um einen Topf voll Wasser zu holen. Mal sehen, ob wir das in Griechenland repariert bekommen…
Die Griechen sind allerdings dass pure Gegenteil ihres Aprilwetters: immer hilfsbereit und freundlich, die Kinder kriegen ohnehin von allen Seiten Extras zugesteckt, und auch unser wildes Campieren ist allen nicht nur egal, sondern es werden uns sogar noch Toiletten und Frischwasser angeboten. Von den selbstlosen Helden im 4×4 haben wir ja bereits berichtet.
Das Ausflugsprogramm gestaltet sich immer noch etwas schwierig: mit dem Velo wirds sofort wahnsinnig steil (vom erneuten Einsinken im Lehm sei gar nicht die Rede, vielen Dank für die kundige Routenwahl, Google Maps), zu Fuss ist die Umgebung bald erkundet.
Und mit dem Auto fahren wir sonst schon genug… Aber die Kinder brauchen ohnehin immer wieder einen Tag ohne viel Programm, um sich auf einen neuen Ort einzulassen, und so kommen sogar die Erwachsenen einmal dazu, eine halbe Stunde in der Hängematte zu baumeln, wie ich jetzt gerade.Wie geht’s denn weiter? Wohl morgen oder übermorgen, mit der Fähre zurück aufs Festland und auf die Pilion-Halbinsel. Wer weiss, vielleicht wird es ja nächste Woche auf die griechischen Ostern hin sogar warm?
Tom joggt zur Strasse runter & trifft zunächst auf eine leere Taverne, doch zum Glück trifft kurzum die Frau des Hauses ein, mit einigen Brocken Englisch, Händen und Füssen versteht sie schnell die missliche Lage, ruft ihren Sohn an & eine Stunde später sind Enkel, Opa und Tom vor Ort.
Nach zwei gerissenen Stricken und einem kaputten Karabiner steht der Traktor wieder im Trockenen, alle schnaufen erleichtert durch. Die lieben Helfer wollen nichts für ihre gute Tat dafür beschenken sie die Kinder noch mit einem Süssgetränk.Nach so viel Aufregung suchen wir s nun ein Plätzli zum Erholen & dank der Sonne wird es nun richtig gemütlich an einer einsamen Bucht in der Nähe von Sarakiniko.


Den Nachmittag verbringen wir mit spielen, lesen, malen – zwischendurch drückt sogar die Sonne, doch kühl bleibt es.
Während des Znachtessens beginnt es wieder zu regen, es schüttet aus Kübeln – innert kürzester Zeit haben wir einen Eimer voll Regenwasser für den Abwasch gesammelt – Tom runzelt nur noch die Stirn & fragt sich wohl, wie wir die Matschpiste morgen wieder rauskommen werden? Mit Verlängern wird es nichts, die Lebensmittel gehen aus, doch die Wetterprognosen Versprechen Besserung – wir hoffen Zeus meint es gut mit uns.

Die Kinder sind begeistert. Bevor ein neues Gewitter über uns zieht, ist mit vereinten Kräften alles installiert.


