Aufbrechen und Ankommen

Gestern unternahmen wir eine fünfstündige Wanderung durch die Macchia des Pelion. Durch Olivenhaine, Ginsterwälder abgelöst durch wilde, undurchdringbare Macchia-Täler, ein stetiges Auf und Ab, über Bäche mit und ohne Schuhe und haben dabei sogar geschwitzt.

Heute geht’s weiter nördlich. Nach Agios Ioannis mit dem Ziel: Camping Papa Nero mit Duschen & Waschmaschine. Die Sommerkleider liegen noch immer ungebraucht im Schrank, doch all unsere warmen Kleider stehen vor Dreck – da kommen wir auch mit einer Handwäsche nicht weit, immer wieder wird ein Kleidungsstück aus der Dreckwäsche recyclet. Die Kinder scheint es nicht zu stören und die Griechen versprechen nach ihren Ostern kommt der Sommer – also am Sonntag…Die Tage des Aufbruchs werden immer mehr zur Routine – aber doch ist es immer auch ein bisschen Abschiednehmen. Das Suchen nach der nächsten Bleibe bleibt für alle spannend, manchmal auch streng. Doch Moritz & Nora scheinen das gemeinsame entdecken zu geniessen – Nora immer dicht auf Moritz‘ Fersen. Meret bleibt anfangs meist im und um den Bus mit ihrem Bike & Rösli – doch auch schnell wird ihr Radius grösser.

Städtereisen

Nach sieben Nächten in der freien Natur zieht es uns zwar nicht unbedingt in eine Stadt, aber doch ganz fest zu einer Dusche hin.

Fährenqueen

Nach einem Bad in den heissen Quellen in Loutra Edipsou und der Überfahrt zurück aufs Festland quartieren wir uns für zwei Tage mitten in Volos in einem Hotel ein, wo unser 4-Bett-Zimmer im 3. Stock zwar über keinen Lift, dafür über eine riesige Terrasse verfügt. Ideal fürs Wäsche trocknen und eine super Beobachtungsplattform, von der die Kids der lokalen Polizei zuschauen, die im Minutentakt mit Blaulicht und Trillerpfeife dem Falschparkierern auf die Pelle rückt.

Police-Watching

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Griechisches Wetter

Mittlerweile campieren wir seit einer Woche wild an den schönsten und regenreichsten Orten Griechenlands. Während in der Schweiz die Obstbäume blühen, herrschen hier um die 14 Grad, wenn nicht gerade die Sonne scheint, was selten der Fall ist. Die Griechen sprechen vom übelsten April seit Menschengedenken, oder so habe ich das jedenfalls intuitiv verstanden. Mit baden ist also nicht viel, ausser unser Fussball landet nach einer gekonnten Banane von Moritz weit draussen…Die Strandduschen sind glücklicherweise in Betrieb, was unsere knappen Wasservorräte schont: nachdem die Wasserpumpe von Anfang an defekt war, haben wir bei der letzten Piste wohl das Ablassventil des Trinkwassertanks abgerissen. Wir können also nicht einmal mehr unter dem Bus kriechen um einen Topf voll Wasser zu holen. Mal sehen, ob wir das in Griechenland repariert bekommen…Die Griechen sind allerdings dass pure Gegenteil ihres Aprilwetters: immer hilfsbereit und freundlich, die Kinder kriegen ohnehin von allen Seiten Extras zugesteckt, und auch unser wildes Campieren ist allen nicht nur egal, sondern es werden uns sogar noch Toiletten und Frischwasser angeboten. Von den selbstlosen Helden im 4×4 haben wir ja bereits berichtet.Das Ausflugsprogramm gestaltet sich immer noch etwas schwierig: mit dem Velo wirds sofort wahnsinnig steil (vom erneuten Einsinken im Lehm sei gar nicht die Rede, vielen Dank für die kundige Routenwahl, Google Maps), zu Fuss ist die Umgebung bald erkundet.Und mit dem Auto fahren wir sonst schon genug… Aber die Kinder brauchen ohnehin immer wieder einen Tag ohne viel Programm, um sich auf einen neuen Ort einzulassen, und so kommen sogar die Erwachsenen einmal dazu, eine halbe Stunde in der Hängematte zu baumeln, wie ich jetzt gerade.Wie geht’s denn weiter? Wohl morgen oder übermorgen, mit der Fähre zurück aufs Festland und auf die Pilion-Halbinsel. Wer weiss, vielleicht wird es ja nächste Woche auf die griechischen Ostern hin sogar warm?

Die Befürchtung ist eingetroffen…

….nach einer stürmisch, regnerischen Nacht begrüsst uns der Tag mit kalter Temperaturen aber Sonnenschein. Guten Mutes packen wir & besprechen die ideale Linie wie wir durch das Matschloch rauskommen.Tom drückt aufs Gaspedal und bleibt stecken, was nun? Es geht weder vorwärts noch rückwärts. Wir stecken fest.Wir buddeln mit unserem Sändelizeug, suchen Stecken & Steine, versuchen einen Untergrund zu schaffen – doch die Räder drehen nur im Leeren. Nach gut einer Stunde kapitulieren wir.Tom joggt zur Strasse runter & trifft zunächst auf eine leere Taverne, doch zum Glück trifft kurzum die Frau des Hauses ein, mit einigen Brocken Englisch, Händen und Füssen versteht sie schnell die missliche Lage, ruft ihren Sohn an & eine Stunde später sind Enkel, Opa und Tom vor Ort.Nach zwei gerissenen Stricken und einem kaputten Karabiner steht der Traktor wieder im Trockenen, alle schnaufen erleichtert durch. Die lieben Helfer wollen nichts für ihre gute Tat dafür beschenken sie die Kinder noch mit einem Süssgetränk.Nach so viel Aufregung suchen wir s nun ein Plätzli zum Erholen & dank der Sonne wird es nun richtig gemütlich an einer einsamen Bucht in der Nähe von Sarakiniko.

Wildcamp – Zwischenbericht

Wir verbringen einen ruhigen gemütlichen Tag in the Middle of Nowhere. Am Vormittag machen wir uns auf eine Entdeckungstour – kaum unterwegs regnet es. Anfangs wollen Moritz & Nora umkehren, doch schon bald springen sie begeistert über jedes Bächlein. Mit nassen Füssen aber ohne Regen kommen wir zurück.Den Nachmittag verbringen wir mit spielen, lesen, malen – zwischendurch drückt sogar die Sonne, doch kühl bleibt es.Während des Znachtessens beginnt es wieder zu regen, es schüttet aus Kübeln – innert kürzester Zeit haben wir einen Eimer voll Regenwasser für den Abwasch gesammelt – Tom runzelt nur noch die Stirn & fragt sich wohl, wie wir die Matschpiste morgen wieder rauskommen werden? Mit Verlängern wird es nichts, die Lebensmittel gehen aus, doch die Wetterprognosen Versprechen Besserung – wir hoffen Zeus meint es gut mit uns.

Delphi & nun?

Erleben wir bereits den ersten Durchhänger?Am Samstag sind wir von Kastraki nach Delphi aufgebrochen, nach einer Nacht und einem Tag voller Regen. Wir hoffen, es wird ebenso toll wie die letzten drei Tage, aber wir wissen jetzt schon: unser Start war fast zu perfekt, es wird kaum so mühelos und schön bleiben.

Delphi war beeindruckend mit seinen Ausgrabungen, dem Amphitheater & Meret genoss viel internationale Aufmerksamkeit dank ihrer ungestümten Art.Doch das Wetter bleibt weiter kühl, nass & unbestimmt, so wie auch unsere Pläne. Überall wohin wir wollen sind wir noch zu früh; entweder haben die Campingplätze noch nicht geöffnet oder es liegt Schnee. Wir wälzen den Reiseführer, die Karte, fragen das Internet, doch die Entscheidung nimmt uns niemand ab…Kurzentschlossen werfen wir bei den grauen Wolken das heutige Wanderprogramm über den Haufen, packen unser Hab & Gut und fahren los Richtung Osten. Während der Fahrt entscheiden wir uns für die Insel Euböa, dort müsste laut Campingführer mindestens zwei Camping geöffnet haben. Dem ist leider nicht so, wie wir kurzum per Telefon erfahren. Wir bleiben beim Entscheid & wagen uns auf ein neues Abenteuer: wildcampen.Die Kinder sind begeistert. Bevor ein neues Gewitter über uns zieht, ist mit vereinten Kräften alles installiert.

Im Reisen ankommen

Nach drei Nächten in Kastraki fangen wir langsam an, einen Reisealltag zu entwickeln. All die Notwendigkeiten: einkaufen, kochen, Abwasch (da helfen die Kinder), ein bisschen Körperpflege (da weniger)… Dazu die Schule: mit Moritz das Lernprogramm aushandeln und durchführen und dabei die Ablenkung im Rahmen halten.

Und nebenbei den nächsten Tag und die nächste Woche planen, das stinkt uns oft am meisten, aber wenn ein Tagesausflug glückt, wie die Velo- und Wandertour durch Meteora-Felsen und zwei Klöster, dann hat sich alles gelohnt.

Was für ein Zufall: auf dem Camping hat es gleich zwei weitere Familien, die mit drei oder vier Kinder ein paar Monate unterwegs sind und von ihren Erlebnissen berichten – und jeden Abend für Fussball zu haben sind.

Morgen geht’s wohl weiter, wohin? Mal sehen…

Kastraki

Am Freitag hatten wir noch einen ausgiebigen Frühlingsputz im Scheidweg hinter uns gebracht & dann ging’s am Samstag definitiv los – das Büsli gepackt düste unser Traktor in Richtung Züri. Einzig fehlten noch die drei wichtigsten Passagiere, doch bevor wir diese abholen wollten, genossen wir ein gemütliches Zmorgen in unsere alten Heimat & legten das erste Ziel in Griechenland fest: Kastraki & Meteora mit ihren Klöstern.

In Einsiedeln holten wir dann die Kinder ab & fuhren frühmorgens los. Gemütlich & gäbig erreichten wir im späteren Nachmittag Ancona. Voller Begeisterung bezogen wir die Fähre & erlebten eine ruhige Überfahrt.

Nun sind wir in Kastraki & sind gespannt wie alle die erste Nacht im Bus verbringen.